KAPITEL 5 RAE ARGENTINIEN IN DIE WELT

Argentinische Sessions: María Becerra

In Argentinien gibt es eine Revolution, und sie hat eine Farbe: grün.

Grün ist die Hoffnung, heißt es immer.

Die Revolution, die ihr Epizentrum in Argentinien hat, heißt „Marea verde“ (wörtlich übersetzt: Grüne Flut). Sie wird von jungen Frauen angeführt, die vor dem Kongress demonstrierten. Sie forderten die Entkriminalisierung der Abtreibung und einen sicheren Zugang zu medizinischen Leistungen beim Schwangerschaftsabbruch.

Grün ist also auch die Farbe des Feminismus – und grün ist in diesem Sinne auch der Kampf der Frauen um einen gesetzliche Frauenquote bei großen Musikfestivals.

Maria Becerra ist Teil dieser grünen Revolution.

 

 

 

 

María ist 23 Jahre alt. Sie kommt aus Quilmes, einer Arbeiterstadt im Süden des Großraums Buenos Aires.
Sie begann als Youtuberin in der Zeit, als sie eine weiterführende Schule mit technischer Ausrichtung besuchte. Sie wollte Schreinerin werden. Damals erlitt sie körperliche Gewalt, sexuelle Belästigung und Diskriminierung durch ihre männlichen Mitschüler. Dies führte dazu, dass sie sich der Musik zuwandte.

In dieser Rolle ist María erfolgreich: Sie hat zwei Alben veröffentlicht, „Animal“ (Tier) im Jahr 2021 und „La nena de Argentina“ (Das Mädchen aus Argentinien) im Jahr 2022. Heute füllt sie Stadien und arbeitet mit zahlreichen international renommierten Kolleginnen und Kollegen zusammen. In den digitalen Netzwerken werden ihre Songs millionenfach gehört. María gilt in der Musikwelt mittlerweile als herausragende Persönlichkeit – ebenso wie Bizarrap und Tini Stoessel, die ebenfalls aus Argentinien stammen.

 

 

María Becerra ist heute ein Symbol Argentiniens. Wie Lionel Messi, Papst Franziskus oder Fußball-Nationaltrainer Lionel Scaloni steht sie auf der Liste der herausragenden Persönlichkeiten ihres Landes.

María ist obendrein eine gute Fußballspielerin: Als Kind kickte sie auf den Bolzplätzen der südlichen Vorstädte.

Sie hat öffentlich gemacht, dass sie bisexuell ist. Bei den kommenden Grammys Latinos ist sie gleich fünfmal nominiert worden – fast so häufig wie ihr Landsmann Bizarrap, der sechs Nominierungen aufweist.