RAE ARGENTINIEN IN DIE WELT

Brasilien: Demos gegen Präsident Bolsonaro

Hunderte von Brasilianer*innen haben am Sonntag (12.9.) an Demonstrationen gegen Präsident Jair Bolsonaro teilgenommen, zu denen rechte Bewegungen in den wichtigsten Städten des Landes aufgerufen hatten. An vielen nahmen sogar einige Abgeordnete und führende Politiker der Linken teil. Zuvor hatten massive Demos zur Unterstützung des Staatsoberhaupts stattgefunden.

Zu den Protesten in - u.a. - Rio de Janeiro, Belo Horizonte und São Paulo hatten rechte Gruppen wie Movimento Brasil Livre (MBL) und Vem Pra Rua (VPR) aufgerufen. Diese haben 2016 die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff vorangetrieben und verfechten nun einen "dritten Weg" für die Präsidentschaftswahlen 2022 unter dem Motto "Weder Bolsonaro noch Lula".

 

 

Fast ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen verinigen Bolsonaro und Lula laut den Umfragen die meisten Wahlabsichten, wobei der ehemalige Gewerkschaftsführer bei einer eventuellen Stichwahl bessere Chancen hätte.

Bolsonaro, der von gerichtlichen Untersuchungen, Inflation, Arbeitslosigkeit und einem chaotischen Umgang mit der Pandemie, die seine Popularität untergraben haben, bedrängt wird, hat am Dienstag voriger Woche seine Angriffe auf Institutionen, insbesondere die Justiz, verstärkt. Tage später machte er einen Rückzieher und behauptete, seine jüngsten Äußerungen gegen den Obersten Gerichtshof seien "im Eifer des Gefechts" gefallen.